Filmvorführung berlin ’82, fünfzehn mal

Im Rahmen von urban sites wurde der Film berlin ’82, fünfzehn mal vorgeführt. In diesem zeigt Gerhard R. Braun sich selbst, hinter einer Maske, vor 15 ausgewählten Schauplätzen in der Stadtlandschaft des damaligen Westberlin. Für die Aufnahmen benutze er eine Teleskopstange, die es ihm ermöglichte, die Kamera auf sich selbst zu richten, während er vor den Schauplätzen flanierte. Der Untertitel lautet entsprechend …oder die Geschichte vom selbstsüchtigen filmoperateur. Von heute aus betrachtet wirkt dieser Kunstgriff beinahe wie eine Vorwegnahme der Selfie-Sticks, mithilfe derer seit geraumer Zeit ja imposante Schauplätze zum Hintergrund einer jeweiligen Selbstdarstellung reduziert werden. Man darf aber unterstellen, dass es Gerhards primäre Absicht war, vor allem die gewählten Bauwerke und Orte abzubilden – und sich selbst eher ironisierend in den Vordergrund zu stellen. Am Ende des etwa 15-minütigen Werks wandelt er zudem die Grundkonstellation des Films gleich auf mehreren Ebenen.

Wie schon die Fotografien in urban sites, so ist auch dieser Film einer der wenigen aus seinem Œuvre, die digitalisiert vorliegen. Dass er hier über Vimeo zugänglich gemacht wird, geschieht auf Basis seiner vom ihm selbst als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent ausdrücklich autorisierten Integration in die Ausstellung von 2010.

berlin ’82, fünfzehn mal




Hier einige Schnappschüsse von der Vorführung am 12. Dezember 2010. Gerhard R. Braun steht direkt neben dem Projektor. Das letzte Bild der Reihe versucht eine versteckte Aufnahme von ihm, der immer sehr fotoscheu war.